MITGLIEDER

Lateinamerika 1942

Salida u Internación – Entscheidung zwischen Gehen oder Bleiben

Es erzählt das längjährige Vorstandsmitglied des LAV, Klaus Müller Leiendecker.

1941 wird Klaus Müller Leiendecker in Pereira, Kolumbien geboren. Sein Vater ist als Angestellter der „Deutschen Antioquia Bank“ (Banco Alemán Antioquen͂o) 1938 zuerst nach Venezuela und dann 1940 Kolumbien gekommen. Der Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Kolumbien und Deutschland bereitet seinem Aufenthalt 1942 ein jähes Ende, und die Familie teilt das Schicksal vieler anderer „lateinamerikanischer Deutscher“. Sie werden aufgefordert, das Land zu verlassen oder andernfalls in die Internierung einzuwilligen.

Aber die Liebe zum Kontinent führt die Familie in jeglicher Hinsicht dorthin zurück, wo die Geschichte begann:

Vater Ferdinand Müller geht in den diplomatischen Dienst und wird 1952 Handelsattaché der Bundesrepublik Deutschland in Venezuela. Klaus Müller Leiendecker führt der Weg nach einer Ausbildung bei der Bank of America in New York und San Francisco 1961 zuerst für zwei Jahre nach Costa Rica, dann für sechs nach Panamá. 1962 bereist er erstmalig sein Geburtsland Kolumbien.

Klaus Müller Leiendecker ist Mitglied des Lateinamerika Vereins, ebenso wie sein Vater zuvor Mitglied war, und hat über 20 Jahre bis 1998 als Schatzmeisters und Leiter der Ländersektion Kolumbien/Ecuador dem Vorstand angehört.

 

Meilensteine des Berufslebens:

1965 – 1971  Aufbau der Banco Alemán-Panameño S.A., Panamá
1972 – 1994  Ibero-Amerika Bank AG, Bremen –
ab 1977 Sprecher des Vorstandes
1975 – 1993  Verwaltungsratspräsident,
Banco Alemán Panamen͂o S.A., Panamá    
1975 – 1994 Honorarkonsul der Republik Panamá
in Bremen
1995 – 1997  Generaldirektor, der Uzbek International Bank in Tashkent/Usbekistan
im Auftrag der Bank MeesPierson N.V., Niederlande
Seit 1995 Honorarkonsul der Republik Kolumbien
in Bremen
Seit 2001 Vorstandsvorsitzender der
Manfred-Hermsen-Stiftung, Bremen
Seit 2001 Vorstandsvorsitzender der
Manfred-Hermsen-Stiftung, Bremen
Yvonne Steiner, BRS Dortmund

Klaus Müller Leiendecker

Ibero-Amerika Tag 1986
3. von links Günther W. Becker, Vorsitzender des damaligen Ibero-Amerika Vereins, Ehrengarst Bundespräsident Richard von Weizsäcker, rechts außen das Ehepaar Müller-Leiendecker
Quelle: Klaus Müller Leiendecker
Ibero-Amerika Tag 1986
Pass des Vaters von Herrn Müller Leiendecker mit Stempel der Ausreise aus Bogotá im May 1942 und dem Stempel der Einreise in Lissabon im Juni desselben Jahres. Es ist anzunehmen, dass auf eine Dokumentation der Ein- und Ausreise in die USA durch Stempel, bewusst verzichtet wurde. Ein Nachweis des Freiheitsentzuges kann nicht erfolgen.
Pass des Vaters von Herrn Müller Leiendecker
Das schwedische Schiff „Drottningholm“, Baujahr 1904, transportierte im April 1942 zu allererst hauptsächlich Botschaftsangehörige der Achsenmächte nach Lissabon.
Drottningholm
Im Greenbrier Hotel, Sulphur Springs, in Virginia USA, wurden von Januar bis April 1942 zuerst nur die Diplomaten der Achsenmächte interniert. Das „Internierungslager“ ist heute wie damals auch ein Golfhotel. www.greenbrier.com
Nicht alle Internierungsorte sahen allerdings so luxeriös aus.
Die polizeiliche „Genehmigung“ zur Ausreise der Familie Müller Leiendecker aus Kolumbien 1942. Leider ist das Foto durch die schlechte Qualität der Kopie des Dokumentes nicht mehr sichtbar.
Die polizeiliche „Genehmigung“ zur Ausreise der Familie Müller Leiendecker aus Kolumbien